Freitag, 14. Juni 2013

Pedelec-Test der Stiftung Warentest - Stellungnahme !

Danke an www.extraenergy.org
Leider stand Panikmache statt konkretisierter Anforderungen an die Produkte im Vordergrund. ExtraEnergy beurteilt den Test als „mangelhaft“. In Sachen Transparenz müssen Stiftung Warentest und ADAC besser werden.

 

 
Insgesamt 9 von 16 Pedelecs im Test der Stiftung Warentest und ADAC 06/2013 erhielten das Testurteil „mangelhaft“. 

Die Testresultate finden Sie hier:

>> www.adac.de

>> www.test.de

ExtraEnergy begrüsst als Verbraucherschutzverband hohe Anforderungen an die Sicherheit im Sinne des Verbraucherschutzes. Der Verein setzt sich dafür seit 21 Jahren ein. Nicht nachvollziehbar ist jedoch die Testmethodik, die weder Lesern noch Herstellern öffentlich zugänglich gemacht wurde. Bei der Relevanz und Tragweite dieses Tests wäre die zeitgleiche Publikation der Testmethodik jedoch sehr wichtig. Ein Dokument mit allen Details als Download zur Verfügung zu stellen, sollte in Zeiten des Internets kein Problem sein.

Inwieweit wurde die Prüfmethodik von Autolobbyist ADAC beeinflusst? 
Der erste Pedelec Test des ADAC wurde im Dezember 2009 von Prüfern des ADAC gemeinsam mit Prüfern von ExtraEnergy und ExtraEnergy Testtechnik in Tanna durchgeführt. Die Ergebnisse haben sie, wie bei den Tests von ExtraEnergy üblich, an den Kundenwünschen im Markt orientiert, siehe:

>> Wünsche Messen - Die QFD Methode im ExtraEnergy Test

Die Ergebnisse waren durchaus positiv. So auch der vom ADAC publizierte Tenor. Doch es scheint, dass seitdem die ADAC Führung erkannt hat, dass das Pedelec ein echter Wettbewerber für den Autoverkehr ist. Ist das Pedelec nicht mehr der nette Exot, über den man mal nett berichten kann? Jetzt dominieren Berichte, die die Gefahren hervorheben. Wenn der ADAC genauso kritisch über Autos berichten würde, dann müsste er jedes Jahr einen Test über Crashtests bei 100 km/h gegen einen Baum publizieren und bei der Autoindustrie anmahnen,  dass es immer noch kein Auto auf dem Markt gibt, mit dem man das überleben kann.

>> Der ADAC zum Pedelec Test bei ExtraEnergy

Kundenwünsche ignoriert – Rücktrittbremse negativ bewertet
Die Überprüfung, ob Hersteller Normen einhalten, ist grundsätzlich wichtig. Aber Achtung nicht alle Normen sind auch sinnvoll - es wird bei mehreren Produkten bemängelt, dass altertümliche Seitenläuferdynamos verbaut sind. Diese wurden nur verbaut weil es der Gesetzgeber in Deutschland so vorschreibt! Hier werden also Hersteller dafür kritisiert, dass sie die Gesetze befolgen. 

ExtraEnergy ist grundsätzlich gegen Dynoamopflicht, jedoch für Wahlfreiheit der Energiequelle. Dafür Pflicht zur Tagfahrlicht-Funktion vorn und hinten. Siehe:

>> Wunschgesetzgebung zu Pedelecs

ExtraEnergy hat daher 2012 beschlossen, sich bei den Tests nicht mehr mit der Überprüfung der Gesetzeskonformität zu beschäftigen sondern sich ausschließlich mit der Kundenwunscherfüllung bei den Tests zu befassen. Also etwas, was die Stiftung Warentest und der ADAC bei ihrem Test vor lauter Normen vernachlässigt haben. Auch wurden nach Ansicht von ExtraEnergy tendenziöse Aussagen gemacht wie die Kritik im Falle einer vorhandenen Rücktrittbremse - diese ist für manche Zielgruppen eine Mindestanforderung und andere Zielgruppen empfinden Sie als störend. Aber es war eben noch nie möglich ein Produkt herzustellen, welches die Wünsche aller Zielgruppen gleichzeitig erfüllt. Daher fühlt sich ExtraEnergy bestärkt in dem eingeschlagenen Weg und überlässt das Feld der Überprüfung der sklavischen Gesetzes-Konformität Instituten wie der Stitftung Warentest und dem ADAC. Und den staatlichen Aufsichtsbehörden, deren Aufgabe dies eigentlich ist. 

Braucht es neue und schärfere Normen und Gesetze?
Wenn die Fahrzeughersteller die Grundlagen, die der CE Kennzeichnung zugrunde liegen erfüllen würden, dann hätte es nicht so viele mangelhaft bewerteten Pedelecs im Test gegeben. Hier hätte sich die Stiftung Warentest auch den Aufwand des Testens sparen können und gleich darauf verweisen, dass nicht korrekt gekennzeichnete Fahrzeuge nicht legal sind. 

Für die Überwachung der CE Konformität sind verschiedene Behörden zuständig. Diese haben das Pedelec bisher aber weitestgehend ignoriert. Der Test der Stiftung Warentest und des ADAC wird dies sicherlich noch etwas beschleunigen, das Pedelec in den Fokus der Behörden zu rücken. Derzeit lässt beispielsweise das Land Nordrhein-Westfalen gezielt die Sicherheit von Pedelecs überprüfen. Im Ergebnis mussten bereits etwa 1.000 Pedelecs zurückgerufen werden, da ein Importeur eine CE-Kennzeichnung angebracht hatte allerdings auf Anfrage der Behörden nicht die notwendige Dokumentation der Konformität vorweisen konnte. 

>> CE-Kennzeichnung

Arbeitsschützer in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wollen nun eine „Pedelec-Norm“ in Gang setzen. Diese soll künftig Mängel verhindern und für mehr Verbrauchersicherheit sorgen. „Diese Norm gibt es bereits“, informiert Hannes Neupert (1. Vors. ExtraEnergy e.V.). „Es ist das GS-Zeichen für Pedelecs als gesamtes und das BATSO Prüfzeichen für die Batterie.“

Das GS-Zeichen
Seit Mai 2010 gibt es das GS-Zeichen für Pedelecs. Die Prüfgrundsätze basieren weitgehend auf einem Vorschlag, der von velotech.de GmbH in Kooperation mit der SLG (Prüf- und Zertifizierungs GmbH) und dem ExtraEnergy e.V.,die basierend auf sehr umfangreichen Untersuchungen im Rahmen der ExtraEnergy Pedelec und E-Bike Tests 2009 und 2010 erarbeitet wurden. 

>> Das GS-Zeichen für Pedelecs 25

Das BATSO Zertifikat für Batteriesicherheit
Seit 2007 ist der private BATSO 01 Sicherheitsstandard für Pedelec Batterien veröffentlicht und seit 2010 testet und zertifiziert der TÜV Rheinland Batterien nach BATSO 01. Aktuell sind erst 16 Batteriepacks nach dem BATSO Standard erfolgreich getestet und zertifiziert worden. Eine Liste ist unter www.BATSO.org zu finden.

>> Video: Batteriesicherheit für Pedelecs

BATSO Zertifikat für Batterien und GS-Zeichen für Pedelecs sind freiwillig. Bisher gibt es noch kein Pedelec, das mit dem GS-Zeichen ausgezeichnet ist. 

Was bedeuten die Stiftung Warentest/ADAC Testergebnisse für:

...mich als Kunden?
Wenn mechanische Gefahren wie Lenkerbruch oder mangelhafte Bremsen bei meinem Pedelec das Testresultat waren, sollte der Händler zur Überprüfung der Sachlage und gegebenenfalls zur Nachbesserung aufgesucht werden.

...mich als Händler?
Alle Pedelecs ohne korrekte CE-Kennzeichnung aus dem Verkauf nehmen und an den Hersteller zurückgeben, falls dieser nicht bereit ist, eine CE-Kennzeichnung nachzubessern. 
Kunden, deren Pedelec laut Stiftung Warentest nicht den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht, dieses kulant zurücknehmen oder Tausch in ein anderes gleichwertiges Fahrzeug anbieten. Fahrzeug an Hersteller zurücksenden und finanziellen Schaden beim Hersteller reklamieren.
Bei zukünftigen Bestellungen immer CE-Konformität des Produktes als Kaufgrundlage beschreiben. Produkte mit GS-Prüfzeichen, sobald marktverfügbar, bevorzugen.

...mich als Hersteller?
Alle Produkte durch unabhängige Institute auf CE-Konformität überprüfen lassen, falls noch nicht geschehen.
Nur noch Produkte mit CE-Kennzeichnung anbieten.
Bei Neuentwicklungen BATSO und GS-Konformität umsetzen. Damit sind teure Rückrufaktionen und Imageschaden durch negative Testergebnisse, wie die aktuellen, in Zukunft sehr unwahrscheinlich.
Sich aktiv an der sinnvollen Gestaltung zukünftiger Normen beteiligen.
Gewinne in Qualität, Produktsicherheit und kompetentes Personal investieren, um auch in der Zukunft in der Lage zu sein, wettbewerbsfähige Produkte anbieten zu können.

Was wir brauchen, sind konkrete gut begründete Vorschläge, wie Produktsicherheit realitätsnah überprüft werden kann. Hier hat die Stiftung Warentest als vom Steuerzahler finanzierte Organisation eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Doch diese positive Wirkung kann sich nur entfalten, wenn die Vorschläge transparent für die Kunden, die Händler und die Hersteller vorgetragen werden, alle Gruppen in die Pflicht nimmt und ihnen konkrete Handlungsempfehlungen gibt. Aktuell wurden die rund 1 Millionen Pedelec 25 Fahrer in Deutschland verunsichert und dazu genötigt, bei Ihren Händlern besorgt nachzufragen ob ihr Pedelec nicht ein gefährlicher und illegaler Störsender ist, der bald bei der Fahrt zerbricht und sie ins Krankenhaus befördert. Die Händler werden in Sorge gebracht, ob sie es überhaupt noch verantworten können, Pedelecs zu verkaufen. Berechtigterweise müssen wir uns nun auch Fragen, ob jetzt 500 000 Pedelecs von den Behörden aufgrund ihrer EMV Störungen konfisziert werden? Fragen über Fragen. Aber keine Antworten. Auch nicht für den Download bei der STIWA für 2,50 Euro. 

Medienecho
>> www.nationaler-radverkehrsplan.de

>> www.radmarkt.de

>> ebike-base.de

>> www.ebike-news.de

>> www.radladenrueckenwind.de

Text: Hannes Neupert, Angela Budde
Bild: Stiftung Warentest

Datum: 3. Juni 2013

Letzte Änderung: 7. Juni 2013

Samstag, 1. Juni 2013

Wolpi in Lanzarote

Team Freesmile.de: Andy Wolpert und Wolfgang Stückle beim Ironman Lanzarote

Am Samstag den 18.05. 2013 fand auf der Kanareninsel Lanzarote der 22. Ironman statt. Diese Traditionsveranstaltung zählt zur offiziellen Ironman Serie und hat ein Startplatzkontingent von 1800 Athleten. Mit am Start waren auch wieder die Triathleten des Team Freesmile.de, Wolfgang Stückle und Andreas Wolpert aus Ellwangen, die das Rennen zum dritten Mal in Angriff nahmen. Andreas startete wie immer mit den Profis, während Wolfgang Stückle erneut versuchte sich wie bereits 2009 unter den Amateuren für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii zu qualifizieren. Für Andreas, der jährlich viele Rennen bestreitet war Lanzarote dieses Jahr sein erster Formtest und der Start in die Triathlonsaison 2013. Wolfgang hatte bereits schon eine halbe Ironmandistanz absolviert und dort bewiesen, dass er speziell auf dem Rad bereits eine sehr gute Form hat.
Langdistanztriathlon ist ein Ausdauersport bestehend aus 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen, der mit fließenden Wechseln absolviert wird.  

Pünktlich um 7:00 Uhr fiel der Startschuss zu dem Rennen. Die knapp 1800 Starter machten sich auf in die Fluten des Atlantiks um die aus 2 Schwimmrunden bestehende Strecke zu bewältigen. Das für die Kanaren in diesen Tagen doch recht wechselhafte Wetter zeigte sich am Morgen sehr regnerisch. Für die 3,8km Schwimmstrecke spielte dies aber keine Rolle. Andy stieg nach 57 Minuten als 79. aus dem Wasser. In der 2. Schwimmrunde hatte er Probleme und verlor einiges an Zeit zur Spitze des Feldes. Wolfgang benötigte etwas länger. Nach einem schnellen Wechsel machten sich die Athleten an die 180km lange Radstrecke. Andreas arbeitete sich bis auf Rang 14 nach vorne. Für die mit 2500 Höhenmetern nicht einfache Radstrecke mit sehr viel Wind benötigte er 5 Stunden und 17 Minuten. Wolfgang hatte an diesem Tag Pech und einen Defekt auf dem Fahrrad. Am Anstieg riss er die Kette ab und musste mehr als 15 Minuten auf einen Mechaniker warten, der den Schaden reparieren konnte. Somit war das Rennen um die begehrten Hawaiistartplätze für ihn gelaufen. Er beendete das Rennen aber immer noch mit einem soliden Marathon und finishte nach 10 Stunden und 46 Minuten auf Rang 149. Andreas lief noch einen für ihn ordentlichen Marathon über die 42 Kilometer in 3 Stunden und 10 Minuten. Andreas schaffte es sich um nochmals 2 Plätze zu verbessern und beendete das Rennen auf dem 12. Gesamtrang und Rang 9 in der Profikategorie mit 9 Stunden und 33 Minuten. Für die an diesem Tag schweren äußeren Bedingungen mit Regen am Morgen und Windböen mit über 50 km/h kann Andreas mit seiner bis Dato besten Platzierung auf Lanzarote sehr zufrieden sein. Zwei weitere Starter aus Ellwangen und Aalen beendeten das Rennen ebenfalls erfolgreich. Vjekoslav Jantolic von der DJK Ellwangen finishte auf Rang 145 nach 10 Stunden und 45 Minuten. Paul Schiele aus Aalen finishte nach 11 Stunden und 58 Minuten auf Rang 548 und damit immer noch im ersten Drittel der knapp 1800 Starter.